Der zweifache Oscar-Preisträger Michael Douglas hat kürzlich angekündigt, dass er seine Schauspielkarriere nach fast sechs Jahrzehnten weitgehend beenden wird. Der 80-jährige Hollywood-Star sprach am Wochenende auf dem Internationalen Filmfestival in Karlsbad (Karlovy Vary) in der Tschechischen Republik über seine Entscheidung, sich aus der Schauspielerei zurückzuziehen. Anlass war die Vorführung einer restaurierten Version des Klassikers Einer flog über das Kuckucksnest, den Douglas 1975 als Produzent mitgestaltete und für den er einen Oscar erhielt.
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Gesundheit als entscheidender Faktor
„Ich habe seit 2022 bewusst nicht mehr gearbeitet, weil ich gemerkt habe, dass ich aufhören muss“, erklärte Douglas während einer Pressekonferenz. „Ich habe fast 60 Jahre lang hart gearbeitet und möchte nicht einer jener Menschen sein, die auf dem Filmset tot umfallen.“ Diese Aussage spiegelt seine Sorge um seine Gesundheit wider, die durch seine Krebserkrankung im Jahr 2010 zusätzlich an Bedeutung gewonnen hat. Damals wurde bei Douglas Kehlkopfkrebs im Stadium IV diagnostiziert, den er mit Chemotherapie und Bestrahlung erfolgreich behandelte. Eine Operation hätte bedeutet, dass er nicht mehr sprechen könnte und ein Teil seines Kiefers entfernt werden müsste, was seine Schauspielfähigkeiten stark eingeschränkt hätte.
Kein vollständiger Abschied von Hollywood
Douglas, bekannt für ikonische Rollen in Filmen wie Wall Street (1987), für den er seinen zweiten Oscar gewann, Basic Instinct (1992) und Fatal Attraction (1987), betonte, dass er nicht vollständig in den Ruhestand geht. „Ich sage nicht, dass ich im Ruhestand bin, denn wenn etwas wirklich Besonderes auftaucht, würde ich zurückkehren“, fügte er hinzu. Derzeit arbeitet er an einem kleinen Independent-Filmprojekt, bei dem er versucht, „ein gutes Drehbuch fertigzustellen“. Dennoch liegt sein Fokus nicht mehr auf der Schauspielerei, sondern auf einem ruhigeren Lebensstil und seiner Familie.
Familie als neue Priorität
Ein weiterer Aspekt seiner Entscheidung ist sein Wunsch, mehr Zeit mit seiner Frau, der Schauspielerin Catherine Zeta-Jones, und seinen Kindern zu verbringen. „Ich bin glücklich, meiner Frau bei ihrer Arbeit zuzusehen“, sagte Douglas und verwies auf Zeta-Jones’ kommende Rolle als Morticia Addams in der zweiten Staffel der Netflix-Serie Wednesday. Das Paar, das seit dem Jahr 2000 verheiratet ist, hat zwei Kinder, Dylan (24) und Carys (22). Douglas hat zudem einen älteren Sohn, Cameron (46), aus einer früheren Ehe. Seine jüngste Reise nach Menorca mit seiner Tochter Carys unterstreicht seinen Wunsch, sich auf sein Privatleben zu konzentrieren.
Weiterhin aktiv als Produzent
Neben seiner Schauspielpause bleibt Douglas als Produzent aktiv. Er gründete 1997 die Produktionsfirma Further Films und plant, weiterhin Projekte zu unterstützen, ohne selbst vor der Kamera zu stehen. Sein letzter Auftritt war 2022 in der Apple-TV+-Serie Franklin, in der er Benjamin Franklin verkörperte. Laut IMDb hat er zwei noch unveröffentlichte Projekte: den Film Looking Through Water, in dem er mit seinem Sohn Cameron spielt, und die Miniserie Reagan & Gorbachev.
Ein Vermächtnis, das bleibt
Douglas’ Entscheidung markiert das Ende einer Ära für einen der einflussreichsten Schauspieler Hollywoods. Seine Karriere, die in den 1960er Jahren begann, umfasst Klassiker wie The China Syndrome (1979), Romancing the Stone (1984) und seine jüngeren Rollen als Hank Pym in der Ant-Man-Trilogie sowie in Avengers: Endgame (2019). Fans und Kritiker feiern sein Vermächtnis, während Douglas selbst zufrieden auf seine Leistungen zurückblickt und sich auf ein neues Kapitel freut – eines, das von Familie, Gesundheit und gelegentlichen besonderen Projekten geprägt ist.