Hip-Hop-Tanzstile erklärt: Was ist Popping, Locking und B-Boying?

Stefan Bootin, CC BY-SA 2.5 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5>, via Wikimedia Commons | Wahrmund, CC0, via Wikimedia Commons

Hip-Hop ist weit mehr als nur Musik – es ist eine ausdrucksstarke Kultur, die Einflüsse aus Musik, Kunst, Mode, Sprache und besonders auch Tanz vereint. Der Tanz spielt dabei eine zentrale Rolle, denn er bringt die Energie und die Geschichte des Hip-Hop sichtbar und fühlbar auf die Bühne und in den urbanen Raum. Drei der prägendsten Tanzstile im Hip-Hop sind PoppingLocking und B-Boying. Obwohl sie oft miteinander verwechselt oder unter dem Sammelbegriff „Breakdance“ zusammengefasst werden, unterscheiden sich diese Stile in Ursprung, Technik und Ausdrucksform deutlich voneinander.

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In diesem umfassenden Artikel betrachten wir die Entstehung, Technik, kulturelle Bedeutung und den Einfluss dieser drei Hip-Hop-Tanzstile. So können Sie ein fundiertes Verständnis dafür entwickeln, was Popping, Locking und B-Boying wirklich ausmachen und warum sie bis heute weltweit begeistern.

Die Rolle des Tanzes in Bollywood-Filmen

Die Bedeutung von Hip-Hop-Tanz

Tanzen ist ein wesentlicher Teil der Hip-Hop-Kultur – nicht nur als reine Bewegung zum Sound, sondern als Mittel zur Ausdrucksform, Identität und sozialem Austausch. Die drei Stile Popping, Locking und B-Boying entstanden in den 1970er Jahren und entwickelten sich parallel aus den afroamerikanischen und lateinamerikanischen Communities in den USA. Diese Tanzstile sind Ausdruck urbaner Geschichte und spiegeln den Kampf um Selbstbestimmung, Kreativität und Zugehörigkeit wider. Heute sind sie weltweit verbreitet, beeinflussen moderne Tanzbewegungen und sind feste Bestandteile der Streetdance-Szene.

Ursprung und Geschichte der drei Tanzstile

B-Boying: Die Wurzeln liegen in New York City

B-Boying, oft umgangssprachlich als Breakdance bezeichnet, hat seine Wurzeln in den Straßen und Parks von New York City in den frühen 1970er Jahren. Diese Tanzform entstand aus einer Mischung von afroamerikanischen Tanztraditionen, lateinamerikanischen Rhythmen, Turnelementen und Einflüssen aus Martial Arts sowie aus der Popmusik der damaligen Zeit. Die Ursprünge sind kollektiv und nicht einer einzigen Person zuzuschreiben, was die enge Verbindung zur Community betont.

Locking: Ursprünglich aus Kalifornien

Locking wurde in den späten 1960er Jahren in Los Angeles entwickelt, maßgeblich von Don Campbell, bekannt als „Don Campbellock“. Es basiert auf schnellen, präzisen Bewegungen mit plötzlichen Stopps („Locks“), die oft zu einer Art komödiantischem oder theatralischem Ausdruck führen. Locking hat seinen Ursprung in Funkmusik und ist geprägt von verspielten Gesten und Isolationen.

Popping: Der mechanische Tanz der Westküste

Popping entstand ebenfalls in den späten 1960ern und frühen 70ern an der Westküste der USA, vor allem in Kalifornien. Oft wird er als „crip dance“ bezeichnet, da die Bewegungen anfangs vor allem innerhalb der Gang Crips Verbreitung fanden. Die Technik basiert auf der schnellen An- und Entspannung der Muskeln, um „pop“-Effekte oder knallartige Bewegungen zu erzeugen. Inspiriert ist Popping vom Roboter-Tanz und von Science-Fiction-Ästhetik.

B-Boying (Breakdance)

Ursprung und Entwicklung

B-Boying entwickelte sich in den Bronx- und Harlem-Vierteln als Ausdruck jugendlicher Energie und als Gegenpol zu sozialen Missständen. Musik-DJs wie Kool Herc verlängerten Breakpassagen von Funk- und Soultracks, was es den Tänzern ermöglichte, athletische und akrobatische Bewegungen auszuführen. Dabei entstanden charakteristische Elemente, die den Stil bis heute definieren.

Grundelemente und Technik

Der B-Boying-Stil teilt sich klassisch in vier Hauptkomponenten:

  • Toprocking: Tanzschritte und -bewegungen im Stehen, die den Anfang eines Sets markieren.
  • Footwork: Bewegungen am Boden, die schnelle und komplexe Schrittmuster umfassen.
  • Freezes: Ausgeführte Posen, bei denen der Tänzer für kurze Zeit in einer spektakulären Position verharrt.
  • Powermoves: Akrobatische und kraftvolle Bewegungen wie Spins auf Kopf oder Händen.

Diese Elemente werden oft in Kombination improvisiert und bilden die Grundlage jedes B-Boying-Sets. Kreativität, Kraft, Technik und Musikverständnis sind essenziell.

Kulturelle Bedeutung und internationale Verbreitung

B-Boying ist eng verbunden mit DJing und Rap und symbolisiert die urbane Street-Kultur der 70er Jahre. Heute prägen Breakdance-Communitys auf der ganzen Welt die Tanzlandschaft, von amerikanischen Großstädten über Asien bis Europa. Die Kunst des B-Boying wurde 2024 sogar als offizieller olympischer Sport anerkannt, was seine globale Relevanz unterstreicht.

Locking

Geschichte und Entstehung

Locking entstand in den 1960er Jahren in Kalifornien und wurde vor allem durch Don Campbell bekannt. Der Stil kam Anfang der 1970er Jahre in Form von Tanzgruppen wie den „Lockers“ an die Öffentlichkeit. Locking wurde Teil der Funkmusikszene und diente als unterhaltsame Bühnenperformance mit dynamischen Bewegungen und bewussten Pausen.

Charakteristische Merkmale und Bewegungen

Locking ist gekennzeichnet durch:

  • Schnelle, präzise Bewegungen
  • Plötzliche, „eingefrorene“ Stopps (sog. Locks)
  • Übertriebene Gestik und Ausdruck
  • Interaktive Choreografien mit Publikumsansprache

Typische Moves sind etwa das „Pointing“ (Zeigen), „Wrist Twirls“ (Handgelenksdrehungen) und „Scooby Doo“-Schritte, die alle mit einem spielerischen und humorvollen Charakter getanzt werden.

Prominente Künstler und Einfluss

Neben Don Campbell sind Gruppen wie die „Electric Boogaloos“ maßgeblich für die Verbreitung von Locking und Popping verantwortlich. Locking hat viele moderne Tanzstile wie Hip-Hop und Streetdance beeinflusst und ist auch in Musikvideos und Tanzshows weltweit beliebt.

Popping

Ursprung und Inspirationen

Popping hat seinen Ursprung in den kalifornischen afroamerikanischen Communities und wurde durch Tänzer wie Boogaloo Sam populär gemacht. Inspiriert von Roboterbewegungen, Science-Fiction-Filmen und Geräten wie Computern ahmt Popping ruckartige Bewegungen nach, die „poppen“ oder „knallen“.

Techniken und Stilrichtungen

Popping beinhaltet eine Vielzahl von Techniken, darunter:

  • Popping: Muskelkontraktionen, die schnelle, harte Bewegungen erzeugen.
  • Tutting: Bewegung mit den Armen in geometrischen Mustern.
  • Robot: Nachahmung mechanischer Roboterbewegungen.
  • Strobing: Ruckartige Bewegungen in schneller Folge, die wie ein Stroboskoplicht wirken.

Die Isolationskontrolle einzelner Körperteile ist zentral, wodurch Illusionen von Schwerelosigkeit, Zeitlupeneffekten oder ferngesteuerten Bewegungen entstehen.

Popping im Kontext von Funk- und Hip-Hop-Kultur

Popping entstand zeitgleich mit anderen Funk-beeinflussten Tanzstilen und wurde durch Filme wie Breakin‘ und Persönlichkeiten wie Michael Jackson (beispielsweise mit dem Moonwalk) weltweit bekannt. Es ist eng mit der Funkmusik verknüpft und gilt heute als eigenständiger Ausdruck der Hip-Hop-Dance-Kultur.

Vergleich: Popping, Locking und B-Boying – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

MerkmalB-BoyingLockingPopping
UrsprungNew York City, 1970erLos Angeles, späte 1960erKalifornien, späte 1960er
MusikstilHip-Hop, Funk, BreakbeatsFunkFunk, Hip-Hop
CharakteristikaAkrobatik, Powermoves, FreezesSchnelle Moves, Locks, GestenMuskelkontraktionen, Pops
BewegungsfokusBodentanz, Sprünge, SpinsTheatralische Gesten, StoppsIsolationen, mechanische Bewegungen
Typische ElementeToprock, Footwork, PowermovesPointing, Wrist Twirls, LocksTutting, Robot, Strobing
StimmungWettkampf, sportlich, innovativUnterhaltsam, verspieltCool, technisch, illusionär

Obwohl alle drei Stile Teil der Hip-Hop- und Funkkultur sind, unterscheiden sie sich deutlich in ihrer Bewegungsqualität und ihrem kulturellen Schwerpunkt.

Die heutige Bedeutung der Tanzstile in der globalen Hip-Hop-Kultur

Popping, Locking und B-Boying sind heute integrale Bestandteile von Streetdance, Wettbewerben und internationalen Tanzveranstaltungen. Sie werden gelehrt, weiterentwickelt und mit neuen Einflüssen kombiniert. Gruppen wie die Electric Boogaloos (Popping/Locking) und prominente B-Boys und B-Girls prägen weiterhin die Tanzwelt.

Besonders die Anerkennung von Breakdance als olympische Disziplin hat die globale Aufmerksamkeit verstärkt. Zudem zeigen Hip-Hop-Tanzfilme, Social Media und internationale Battles, wie lebendig und vielseitig diese Tanzstile sind.

Die unvergängliche Kraft der Hip-Hop-Tanzstile

Popping, Locking und B-Boying sind nicht nur Tanzstile, sondern Ausdrucksmittel einer multikulturellen, urbanen Jugendbewegung, die weltweit inspiriert hat. Sie erzählen Geschichten von Kreativität, Widerstand und gemeinsamer Identität. Jede Bewegung trägt Zeuge davon, wie die Körper der Tänzer Geschichte schreiben – mit Rhythmus, Geist und Seele.

Quellen

  1. Jie, Tao Jin. „Moonwalking in Beijing: Michael Jackson, piliwu, and the origins of Chinese hip-hop.“ Dance Research Journal, 2022. Link
  2. Hip Hop around the World. Bloomsbury Collections. Link
  3. Wikipedia. „Popping.“ Link
  4. Wikipedia. „Breakdance.“ Link
  5. SSDA. „9 of the Most Popular Hip Hop Dance Styles.“ 2022. Link
  6. Red Bull. „Street Dance Styles: Locking, Popping, Hip-Hop & Co.“ Link
  7. Bundeszentrale für politische Bildung. „Hip-Hop und B-Boying – ein kurzer Überblick.“ Link
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