Die Emmy Awards 2025 haben einen neuen Rekord aufgestellt: Der 15-jährige britische Schauspieler Owen Cooper wurde als jüngster Nominierter in der Kategorie „Bester Nebendarsteller in einer limitierten oder Anthologie-Serie oder einem Fernsehfilm“ ausgezeichnet. Mit seiner beeindruckenden Leistung in der Netflix-Serie Adolescence hat der junge Schauspieler die Aufmerksamkeit der internationalen Fernsehwelt auf sich gezogen.
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Emmy Awards 2025: Die Nominierten im Fokus
Ein historischer Moment für Owen Cooper
Owen Cooper, geboren 2009 oder 2010 in Warrington, England, hat mit seiner Nominierung für die 77. Primetime Emmy Awards Geschichte geschrieben. Mit gerade einmal 15 Jahren hat er den bisherigen Rekordhalter Scott Jacoby übertroffen, der 1972 im Alter von 16 Jahren für den Fernsehfilm That Certain Summer nominiert wurde. Sollte Cooper die Auszeichnung gewinnen, wäre er der jüngste männliche Schauspieler, der je einen Emmy in einer Schauspielkategorie erhalten hat.
Seine Nominierung ist nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern auch ein Beweis für die wachsende Bedeutung von Streaming-Plattformen wie Netflix, die neue Talente fördern und komplexe Geschichten einem globalen Publikum zugänglich machen. Cooper tritt in der Emmy-Kategorie gegen starke Konkurrenten an, darunter seinen Adolescence-Co-Star Ashley Walters sowie namhafte Schauspieler wie Javier Bardem (Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story), Bill Camp und Peter Sarsgaard (Presumed Innocent) sowie Rob Delaney (Dying for Sex).
Adolescence: Eine bahnbrechende Serie
Die britische Miniserie Adolescence, die am 13. März 2025 auf Netflix Premiere feierte, ist ein vierteiliges psychologisches Krimidrama, das von Stephen Graham und Jack Thorne entwickelt wurde. Die Serie, die von Philip Barantini inszeniert wurde, zeichnet sich durch ihr innovatives Format aus: Jede Episode wurde in einer einzigen, ununterbrochenen Einstellung gedreht, was die dramatische Spannung und die emotionale Intensität der Geschichte verstärkt.
Adolescence erzählt die Geschichte des 13-jährigen Jamie Miller, gespielt von Owen Cooper, der wegen des Verdachts auf Mord an seiner Mitschülerin Katie Leonard (gespielt von Emilia Holliday) verhaftet wird. Die Serie beleuchtet die komplexen Themen Jugend, Verlust der Unschuld und die Auswirkungen von Online-Radikalisierung, insbesondere im Kontext der sogenannten „Manosphere“. Die Handlung folgt der Ermittlung, der psychologischen Bewertung Jamies durch die Kinderpsychologin Briony Ariston (Erin Doherty) und den emotionalen Turbulenzen der Familie Miller, angeführt von Jamies Vater Eddie (Stephen Graham) und Mutter Manda (Christine Tremarco).
Die Serie erhielt 13 Emmy-Nominierungen, darunter für die beste limitierte oder Anthologie-Serie, beste Regie (Philip Barantini), bestes Drehbuch (Jack Thorne und Stephen Graham) sowie mehrere schauspielerische Nominierungen für Graham, Tremarco, Doherty und Walters. Mit einer Bewertung von 98 % auf Rotten Tomatoes und über 540 Millionen gestreamten Stunden ist Adolescence die zweitmeistgesehene Serie auf Netflix, direkt hinter Wednesday, und die meistgesehene britische Produktion auf der Plattform.
Owen Coopers Durchbruch als Jamie Miller
Owen Coopers Darstellung des Jamie Miller in Adolescence wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert. Seine Leistung, insbesondere in der dritten Episode, in der eine intensive Therapiesitzung in einer einzigen Einstellung gezeigt wird, wurde als „bahnbrechend“ und „szenenstehlend“ beschrieben. Cooper schafft es, die komplexe emotionale Bandbreite eines Teenagers darzustellen, der zwischen Unschuld, Wut und Verzweiflung schwankt. Besonders bemerkenswert ist eine improvisierte Szene, in der Cooper die Zeile „Look at me now!“ einfügte, die nicht im Drehbuch stand und seine Spontaneität und sein Talent unterstreicht.
Sein Co-Star Stephen Graham, der auch Mit-Schöpfer der Serie ist, verglich Coopers Talent mit dem von Robert De Niro und Leonardo DiCaprio in jungen Jahren. „Ich habe noch nie eine solche Begabung in so jungen Jahren gesehen“, sagte Graham in einem Interview mit Gold Derby. „Owen ist ein Talent einer Generation.“ Die Evening Standard lobte Coopers Debüt als „möglicherweise die beste Debütleistung eines Kinderdarstellers aller Zeiten“.
Bemerkenswert ist, dass Adolescence Coopers erste Schauspielrolle war. Ohne vorherige professionelle Erfahrung wurde er von Casting-Direktorin Shaheen Baig aus über 500 Kandidaten ausgewählt. Seine Authentizität und emotionale Tiefe haben die Serie zu einem globalen Gesprächsthema gemacht, insbesondere in Großbritannien, wo die Regierung die Serie in weiterführenden Schulen zugänglich gemacht hat, um Diskussionen über Jugendgewalt und Radikalisierung zu fördern.
Coopers Weg zum Ruhm
Owen Cooper wuchs in Orford, einem Vorort von Warrington, auf. Seine Mutter arbeitet als Pflegerin, sein Vater in der IT-Branche, und seine beiden älteren Brüder sind keine Schauspieler. Ursprünglich träumte Cooper von einer Karriere als Fußballer und spielte in der U15-Mannschaft von Warrington Rylands. Inspiriert von Tom Hollands Leistung in The Impossible, begann er Schauspielunterricht bei The Drama Mob in Manchester, einer Schauspielschule, die von der Coronation Street-Schauspielerin Tina O’Brien mitgegründet wurde.
Seine Familie unterstützte seine Leidenschaft für die Schauspielerei, ohne ihn zu drängen. Nach seiner Entdeckung für Adolescence hat Cooper bereits neue Projekte in Aussicht: Er wird den jungen Heathcliff in Emerald Fennells Adaption von Wuthering Heights (2026) spielen, an der Seite von Jacob Elordi und Margot Robbie. Außerdem ist er für die BBC Three-Serie Film Club gecastet worden und war im Musikvideo zu „Little Bit Closer“ von Sam Fender zu sehen.
Die Bedeutung der Nominierung
Coopers Emmy-Nominierung markiert einen Wendepunkt in der Anerkennung junger Schauspieler. Historisch gesehen waren die Emmys zurückhaltend, wenn es darum ging, Kinderdarsteller auszuzeichnen. Nur wenige Teenager haben Primetime-Emmys gewonnen, darunter Roxana Zal (14 Jahre, 1984, Something About Amelia), Kristy McNichol (15 und 17 Jahre, Family) und Scott Jacoby (16 Jahre, That Certain Summer). Coopers Nominierung zeigt, dass junge Talente, insbesondere in anspruchsvollen Rollen, zunehmend ernst genommen werden.
Die Entscheidung, Cooper in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ und nicht „Bester Hauptdarsteller“ einzureichen, wurde von Experten als strategisch klug bezeichnet, da dies seine Gewinnchancen erhöht. „Es ist ein genialer Schachzug“, sagte Christopher Rosen von Gold Derby. „Owen ist so gut wie sicher ein Gewinner in dieser Kategorie.“
Ein Blick auf die Konkurrenz und die Zeremonie
Die 77. Primetime Emmy Awards finden am 14. September 2025 in Los Angeles statt und werden live auf CBS und Paramount+ übertragen. Neben Cooper und Walters sind Javier Bardem, Bill Camp, Rob Delaney und Peter Sarsgaard in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ nominiert. Adolescence tritt in der Kategorie „Beste limitierte oder Anthologie-Serie“ gegen starke Konkurrenten wie Black Mirror, Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story und The Penguin an.
Die Serie hat nicht nur durch ihre schauspielerischen Leistungen, sondern auch durch ihre gesellschaftliche Relevanz Aufmerksamkeit erregt. Sie hat Diskussionen über Jugendgewalt, toxische Männlichkeit und die Rolle des Internets in der Radikalisierung junger Menschen angestoßen.
Owen Coopers Emmy-Nominierung ist mehr als nur ein persönlicher Erfolg – sie ist ein Symbol für den Wandel in der Unterhaltungsindustrie, in der junge, unerfahrene Talente die Chance bekommen, auf höchstem Niveau zu glänzen. Mit seiner beeindruckenden Leistung in Adolescence hat der 15-Jährige bewiesen, dass Alter keine Barriere für außergewöhnliches Talent ist. Ob er die Trophäe mit nach Hause nimmt oder nicht, Cooper hat bereits einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen und steht am Anfang einer vielversprechenden Karriere.
Die Welt wird am 14. September gespannt zusehen, ob dieser junge Brite aus Warrington als jüngster männlicher Emmy-Gewinner in die Geschichte eingeht. Eines ist sicher: Owen Cooper ist ein Name, den wir in den kommenden Jahren noch oft hören werden.