“Am Ende das Licht” ist ein eindringliches, deutschsprachiges Zukunftsdrama über Angst, Verantwortung und Radikalisierung im Schatten der Klimakatastrophe – und einer der seltenen Independent-Filme, die ihren großen Themen mit konzentrierter Intimität begegnen statt mit Effektgewitter. Die offizielle Inhaltslinie: Eine Mutter sieht eine düstere Zukunft für ihre Tochter kommen und greift zu radikalen Maßnahmen – ein Ausgangspunkt, der sich schrittweise zu einem vielschichtigen Gesellschaftspanorama verdichtet.
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Worum es geht (spoilerfrei)

Der Film verlegt die Gegenwart unmerklich in eine nah bevorstehende Zukunft, in der die Klimakrise längst Realität ist – nicht als spektakuläre Katastrophe, sondern als psychische, soziale und politische Zerreißprobe. Ohne große Effekte konzentriert sich die Inszenierung auf Figuren, Haltungen und Konsequenzen: auf Aktivismus, der kippt; auf Angst, die sich verhärtet; und auf den Versuch, das “Richtige” zu tun in einer Welt, die bereits aus dem Lot ist. Die Laufzeit von ca.87–88 Minuten sorgt dafür, dass das Gesagte präzise bleibt und die Spannung aus Moralfragen entsteht, nicht aus Action.
Wer steckt dahinter?

Regie führt Robert von Wroblewsky; produziert wurde unter anderem mit Pavlov Pictures (offizielle Seite gelistet), was die unabhängige Herangehensweise erklärt. In der Besetzung finden sich zahlreiche Namen aus der freien und Independent-Szene; die Dreharbeiten fanden u.a. in Berlin statt. Die gelistete Top-Besetzung variiert in Portalen, was typisch für Indie-Produktionen ist; verlässlich ist der Fokus auf der Mutter-Tochter-Achse und dem Kollektiv der Aktivist:innen.
Warum sehenswert?
- Zeitdiagnose ohne Zynismus: Der Film denkt Gegenwart weiter – von täglicher Gereiztheit zu kollektiver Radikalisierung – und trifft damit einen Nerv unserer politischen Debatten.
- Formale Konsequenz: Keine Effekte, keine Ausflüchte – der Film zwingt dazu, Haltungen statt Spektakel zu betrachten, und nutzt Zeitebenen klug, ohne zum Puzzle um des Puzzles willen zu werden.
- Pointierte Länge: Mit unter 90 Minuten bleibt die Erzählung dicht, fokussiert und emotional fordernd.
- Diskussionsstoff: Schuld, Verantwortung und “richtige” Mittel – die Fragen hallen nach, gerade weil die Figuren so menschlich gezeichnet sind.
Interessante Details
- Der Originaltitel “Am Ende das Licht” ist in internationalen Listings auch als “Endlight” vermerkt; gedreht wurde u.a. in Berlin.
- Fachpresse ordnet den Ton als dystopisches Drama (nicht Thriller) ein – wichtig für die Erwartungshaltung: Es geht um Unbehagen, nicht um Plot-Twists im Minutentakt.
- Der Trailer kursiert über diverse Portale und betont das Leitmotiv: “Für die Welt, wie wir sie jetzt kennen, ist es zu spät” – daraus erwächst der moralische Konflikt der Figuren.
Preise und Auszeichnungen
Die Produktion kommuniziert Festivalerfolge im Independent-Bereich, darunter einen Europa Platinum Award (Best Low Budget Movie) bei den Prague International Film Awards 2023 – ein Hinweis auf die internationale Sichtbarkeit und Wertschätzung für die effiziente Produktion. Solche Low-Budget-Auszeichnungen sind für Filme dieser Größenordnung typisch und bedeuten: starke Idee, überzeugende Umsetzung, hohe Wirkung pro investiertem Euro.
Wie und wo ansehen (DE/AT/CH)
- Deutschland: Der Film ist digital verfügbar, u.a. auf Prime Video – teils via Sooner-Kanal, was dem Arthouse-/Indie-Zugang entspricht.
- Sooner (DE): Direktstream mit deutscher Verfügbarkeit; Plattformprofil bewirbt den Film als Klima-Drama mit Fokus auf radikale Aktivist:innen.
- Prime Video (DE): Landing-Page gelistet; die Verfügbarkeit kann je nach Region/Account variieren, weshalb der Weg über die Suchfunktion in der App bzw. der Sooner-Channel-Einbindung empfohlen ist.
Hinweis: Für Österreich/Schweiz folgt die Verfügbarkeit häufig dem deutschen Arthouse-Schema (Sooner/Prime-Channel). Am zuverlässigsten: In der jeweiligen Landes-App von Prime Video nach dem Titel suchen oder direkt in Sooner nach Regionstags prüfen.
Spoilerfreie Kurzkritik

“Am Ende das Licht” ist ein Film, der auf die innere Erschütterung zielt – ein Stück über Angst als Katalysator für politische und persönliche Grenzüberschreitungen. Besonders stark: Wie sich die Zeitperspektive langsam nach vorne verschiebt, bis die gesellschaftliche “Logik” radikaler Konsequenzen sichtbar wird – ohne moralischen Holzhammer, aber mit klarem Blick. Wer Charakterdramen mit gesellschaftlichem Puls schätzt, wird hier fündig.
Spoiler-Teil – Nur weiterlesen, wenn bereits gesehen!

Achtung: Ab hier Spoiler.
Die Struktur mit Zeitsprüngen wirkt wie ein Sog: Anfangs privat und psychologisch verankert, driftet die Erzählung sukzessive in kollektive Aktion und moralische Eskalation. Der Kniff liegt darin, dass “Lösung” und “Schuld” in einer Welt der Endlichkeit neu codiert werden – die Aktivist:innen definieren Ethik utilitaristisch und total, weshalb selbst familiäre Bindungen unter den Hammer geraten. Das Ende re-kodiert frühe Szenen und stellt die Frage nach Erbschaft: Was hinterlassen Eltern, wenn Hoffnung sich in Härte verwandelt? Die Antwort ist unbequemer, als der tröstliche Titel vermuten lässt – das “Licht” ist weniger Heilsversprechen als schonungslose Erhellung.
Für wen geeignet?
- Für Zuschauer:innen, die gesellschaftliche Stoffe im intimen Maßstab bevorzugen.
- Für alle, die die psychische Dimension der Klimakrise jenseits von News-Ticker-Bildern erkunden wollen.
- Für Arthouse- und Indie-Fans, die Produktionen mit klarer Handschrift schätzen.
Sehenswert, weil der Film die vielleicht wichtigste Gegenwartsfrage – Wie leben, wenn “zu spät”? – in menschliche Entscheidungen übersetzt und damit eine Diskussion ermöglicht, die selten so konzentriert und unpathetisch geführt wird. “Am Ende das Licht” bleibt als Gesprächsanstoß im Kopf, lange nachdem der Abspann durchgelaufen ist.
Quellen
https://www.imdb.com/de/title/tt32337765/
https://www.crew-united.com/de/Am-Ende-das-Licht__307808.html
https://www.moviepilot.de/movies/am-ende-das-licht
https://www.film.at/am-ende-das-licht
https://deadline-magazin.de/am-ende-das-licht/