David Guetta und Sia sind eines der prägendsten Duos der 2010er und 2020er Jahre im Spannungsfeld zwischen Pop und EDM – und „Beautiful People“ knüpft hörbar an diese Erfolgsgeschichte an. Die Single erschien offiziell am 7. März 2025, begleitet von einem Lyric-Video und später einem offiziellen Musikvideo; die Veröffentlichung wurde zuvor von Guetta selbst über Social Media angeteasert. Interessant ist dabei die ungewöhnlich lange Entstehungsgeschichte: Ein frühes Demo kursierte bereits vor Jahren im Netz, was Sia 2017 öffentlich kommentierte – erst 2025 wurde der Song final überarbeitet und offiziell herausgebracht. Kurze Zeit nach dem Release performten Guetta und Sia den Track als Überraschungsauftritt während Afrojack’s Set beim 25. Jubiläum des Ultra Music Festival in Miami – ein symbolträchtiger Ort für einen Club-tauglichen Pop-EDM-Hybrid.
Kontext: Die Rückkehr eines Dream-Teams
- Rolling Stone bezeichnete „Beautiful People“ zur Veröffentlichung als „anthemischen“ gemeinsamen Single-Moment der beiden, der ihre bewährte Chemie neu entfacht.
- EDM-Medien betonten die lang erwartete Wiedervereinigung mehr als ein Jahrzehnt nach „Titanium“ – inklusive des Hinweises, dass der Titel über Jahre in Leaks kursierte und Fan-Nachfragen besonders groß waren.
- Guetta selbst unterstrich in Interviews, wie „klassisch“ der Sound angelegt ist und wie natürlich die Zusammenarbeit mit Sia wieder funktionierte – mit der Aussicht auf weitere gemeinsame Songs.
Diese Rahmung ist wichtig, um die Wirkung des Songs zu verstehen: „Beautiful People“ ist kein isolierter Eintrag, sondern eine bewusste Reaktivierung einer künstlerischen Signatur, die in der Pop-EDM-Ära Maßstäbe gesetzt hat.
RAF Camora x Apache 207 – JUPITER: Bedeutung und musikalische Analyse
Entstehung und Veröffentlichung
- Offizielles Release-Datum: 7. März 2025; Label: What A Music.
- Kommunikations- und Content-Kaskade: Zunächst Teaser und Social-Clips (TikTok/Instagram), dann Single + Lyric-Video, gefolgt von Visualizer und später dem offiziellen Musikvideo.
- Musikvideo: Regie Daniel Askill (ein langjähriger visueller Kollaborateur Sias), Choreografie Jacob Jonas; Premiere am 13. März 2025, gedreht u.a. im City Market of Los Angeles.
- Erste große Live-Inszenierung: Ultra Music Festival, Miami (29. März 2025), als Überraschungsmoment in Afrojack’s Set – ein deutlicher Hinweis auf die Clubtauglichkeit und Festival-Energie des Stücks.
Die Release-Strategie folgt damit dem heute typischen Muster aus viraler Vorab-Kommunikation, plattformübergreifender Aktivierung (YouTube, TikTok, Radio-Interviews) und hochsichtbarer Festival-Präsenz.
MilleniumKid x JBS – Vielleicht Vielleicht: Bedeutung und musikalische Analyse
Lyrische Bedeutung: Ein Plädoyer für Gelassenheit, Momentum und echte Verbindung
„Beautiful People“ spielt bewusst mit einer Doppeldeutigkeit des Titels: Oberflächlich könnte man an „die Schönen und Reichen“ denken, doch der Song kippt diese Erwartung – „beautiful“ meint nicht makellose Ästhetik, sondern Haltung, Energie, Verbundenheit und Momentum. Der Refrain setzt die Parolenhaftigkeit in klare Bilder: „No we won’t say no / Beautiful people say go go go / Beautiful people don’t stress stress stress / We never rest / Beautiful people say yes“ – das Manifest einer bejahenden Lebenshaltung, die in einer überstimulierten, bildgetriebenen Welt als Gegenentwurf zur Selbstzensur und zum Vergleichsdruck fungiert.
- „Hands outstretched, what you got / Give me your best and I won’t turn you down“: ein Öffnungsmotiv, das Einladung, Inklusion und gegenseitige Ermächtigung betont.
- „This is the high life … Live like we’re gonna die / Do things we’ve never done before“: klassisches Carpe-diem- und Festival-Motiv, aber nicht hedonistisch blind, sondern als bewusst gewählter Intensitätszustand, der „echte Momente“ gegenüber Fassaden favorisiert.
- „You’re always out to impress“ kehrt als Zeile wieder – sie kann ironisch gelesen werden (als Spiegel gesellschaftlicher Erwartung), aber auch als Aufruf, den Drang nach Eindruck in gelebte Erfahrung und Begegnung umzuwandeln.
Medien heben hervor, dass die Botschaft auf Authentizität, Akzeptanz und menschliche Verbindung zielt – eben nicht auf das „Schöne“ als normierte Oberfläche, sondern als gelebte, energische Bejahung.
AYMEN x AMO – Capri Sun: Bedeutung und musikalische Analyse
Musikalische Analyse: Zwischen Progressive-House-Aufschwung und Pop-Euphorik
- Struktur: Ein reduziertes, intimes Intro mit Fokus auf Sias Stimme baut Spannungsenergie auf, bevor ein „explosiver“ Refrain die Tanzflächen-Dynamik freisetzt – ein dramaturgischer Aufbau, den Guetta seit „Titanium“ meisterhaft beherrscht.
- Produktion: Kristallklare, club-fähige Mischung; pulsierende Basslines; weiträumige Drops mit fokussiertem Top-End; eine Arrangement-Kurve, die auf kathartische Refrain-Momente zielt.
- Vocal-Performance: Sia nutzt ihr Markenzeichen – eine Stimme, die zwischen rauem Flüstern und kraftvollem Strahlen schaltet – und trägt damit die emotionale Direktheit der Botschaft.
- Genre-Schnittstelle: Dance-Pop mit progressiver House-Anmutung; Radiotauglichkeit und Festival-Impact sind gleichermaßen einkomponiert, was dem Track vielseitige Einsatzmöglichkeiten verleiht.
Die insgesamt „klassische“ Guetta-Sia-Ästhetik – treibend, hymnisch, maximal eingängig – spiegelt sich auch in redaktionellen Beschreibungen wider, die den Song als „anthemisch“ und „dancefloor-ready“ charakterisieren.
Video-Ästhetik und Choreografie: Körper als Sprache
Das offizielle Musikvideo unter Regie von Daniel Askill nutzt ein Ensemble aus 13 Tänzerinnen und Tänzern, deren zeitgenössische Bewegungen „beautiful people“ nicht als Look, sondern als Zustand von Präsenz, Selbstannahme und Gemeinsamkeit übersetzen. Die Choreografie von Jacob Jonas setzt auf synchrone und asynchrone Gruppenmuster, die die Hook („say yes“) gestisch in ein Kollektivritual übersetzen – eine visuelle Ergänzung zur textlichen Affirmation. Die Wahl eines urbanen, rohen Schauplatzes (City Market of Los Angeles) unterläuft glatte Glamour-Bilder und erdet den Song in einer konkreten, gemeinschaftlichen Körperlichkeit.
Rezeption und Diskurs
- Pop-Publikationen und Musikmedien betonen die „Wiederentfachung“ der Guetta-Sia-Chemie und lesen den Titel als Sommer- und Club-Hymne mit substanzieller Message.
- Fankreise diskutierten schon vor dem Release die Leaks; nach Veröffentlichung überwogen positive Reaktionen, wenngleich in Foren auch Skepsis gegenüber der „Formelhaftigkeit“ des Duos geäußert wurde – ein altbekanntes Spannungsfeld bei großen EDM-Pop-Produktionen.
- Radios und Dance-Formate verorteten den Track schnell als mixtauglichen Energie-Booster im Programm – gestützt durch Guettas zeitgleiche Dominanz im Dance-Radio-Kontext.
Die Spannung zwischen „Mainstream-Hymne“ und „echter Emotion“ ist Teil des Guetta/Sia-Narrativs – und genau diese Reibung scheint „Beautiful People“ produktiv zu nutzen.
Verbindungen zur gemeinsamen Historie
Der Song steht in einer Linie mit den früheren Kollaborationen: „Titanium“, „She Wolf (Falling to Pieces)“, „Flames“ – allesamt Titel, die große, klare Refrains mit einer „größer-als-das-Leben“-Emotionalität verbinden. Dass „Beautiful People“ zunächst als Demo existierte und später finalisiert wurde, fügt der Geschichte eine Metaperspektive hinzu: Die Pop-EDM-Formel ist hier nicht bloß wiederholt, sondern kontextualisiert – mit einem Text, der die Pose durch ein „Ja“ zum Moment ersetzt.
Produktionsteam und Songwriting
Laut verfügbaren Hintergrundinformationen waren neben David Guetta und Sia u.a. Stargate und Timofey Reznikov beteiligt; die Produktion lag bei Guetta, Stargate und Reznikov. Diese Kombination erklärt die Mischung aus chart-orientierter Pop-Architektur (Stargate), festivaltauglicher Energie (Guetta) und zeitgenössischer Klangschärfe (Reznikov). Die Credits spiegeln damit die Doppelstrategie des Songs: maximal zugänglich, maximal wirksam.
Musikalische Details im Überblick
- Tonales Zentrum und Harmonik: Typische EDM-Pop-Harmonik mit aufsteigender Spannungslogik; die Strophen meiden Überfüllung, um dem Refrain maximalen Raum zu geben – ein klassischer „buildup and release“-Ansatz.
- Groove und Rhythmik: Mid-Tempo bis upper Mid-Tempo Four-on-the-Floor; Snare/Clap-Layering im Refrain; Sidechain-Kompression auf Pads/Bass zur Atmungsbewegung.
- Klangdesign: Breite, körnige Leads im Drop, schimmernde Plucks im Pre-Chorus, teils körnig gesättigte Vocal-Stems zur emotionalen Rauheit; High-Shelf-Glanz sorgt für Radio-Punch.
- Hook-Design: Der Mantra-Charakter von „Beautiful people say yes“ macht die Hook extrem memorabel und bietet zugleich choreografische Andockpunkte – was im Video konsequent genutzt wird.
Warum „Beautiful People“ funktioniert
- Klare Kernbotschaft: Affirmation statt Zynismus; Momentum statt Grübeln – in Zeiten digitaler Überforderung ist das eine einfache, aber wirkungsvolle Idee.
- Unverwechselbare Performance: Sias Stimmfarbe transportiert Wärme, Dringlichkeit und Leichtigkeit in einem – ein Alleinstellungsmerkmal, das die Parolenhaftigkeit menschlich macht.
- Erprobte Form: Guettas dramaturgische Klarheit im Arrangement, seine Mix-Ästhetik und sein Sinn für den „großen Moment“ tragen die Message bis in Stadion- und Festivalgrößen.
- Multiplattform-Fitness: Die Hook eignet sich für Kurzvideos, Radio und Live-Edits gleichermaßen – unterstützt durch Visualizer, Lyric-Video, offizielles Video und auffällige Live-Auftritte.
„Beautiful People“ ist weit mehr als ein weiterer Sommer-Track: Es ist ein Manifest, das das „Schöne“ nicht in Oberflächen, sondern in der bejahenden Haltung findet – energetisch, direkt und mit jener Guetta/Sia-Signatur, die Pop und Club nahtlos zusammenbringt. Die lange Entstehungsgeschichte, der bewusste Umgang mit Leaks und die starke visuelle Umsetzung verstärken den Eindruck einer kontrollierten, modernen Pop-Strategie – und eines Songs, der sowohl im Kopfhörer als auch auf der Mainstage „Ja“ sagt.
Quellen
- David Guetta & Sia: the Energy of “Beautiful People” – Songs Magazine: https://www.songsmagazine.com/dance-edm/2025/06/14/david-guetta-sia-the-energy-of-beautiful-people/
- Beautiful People (David Guetta and Sia song) – Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Beautiful_People_(David_Guetta_and_Sia_song)[1]
- Reddit – r/popheads Diskussion: https://www.reddit.com/r/popheads/comments/1j5a4ok/david_guetta_sia_beautiful_people/
- Rolling Stone – Sia, David Guetta Team Up for Anthemic Single ‘Beautiful People’: https://www.rollingstone.com/music/music-news/sia-david-guetta-beautiful-people-single-1235291346/
- CDAMag – Release-Ankündigung: https://cdamag.io/music/releases/david-guetta-sia-beautiful-people-release/
- Rolling Stone Australia – News/Ankündigung: https://au.rollingstone.com/music/music-news/listen-to-sia-and-david-guettas-new-collab-beautiful-people-73617/
- TikTok – Guetta Teaser: https://www.tiktok.com/@davidguetta/video/7475093457434873111
- Songfacts – Trackeintrag: https://www.songfacts.com/facts/david-guetta/beautiful-people
- Rayo – Bericht zu Release & Ultra-Auftritt: https://hellorayo.co.uk/mfr/entertainment/music/david-guetta-sia-beautiful-people
- Sia Wiki (Fandom) – Songseite: https://sia.fandom.com/wiki/Beautiful_People
- EDM.com – Ankündigung der Single: https://edm.com/news/david-guetta-sia-reuniting-new-music-beautiful-people
- Instagram – Release-Hinweis: https://www.instagram.com/p/DGhrZb4IngS/
- EDM.com – Release-Bericht: https://edm.com/music-releases/david-guetta-sia-beautiful-people/

