Zum ersten Mal in der Geschichte Chinas wurde ein Künstler aus der Unterhaltungsbranche wegen Mordes hingerichtet. Der Sänger und Schauspieler Zhang Yiyang, der bislang in kleineren Webserien und Musikprojekten aktiv war, wurde am 18. Dezember 2024 durch ein Erschießungskommando exekutiert. Die Tat, für die er verurteilt wurde, hatte sich bereits im Februar 2022 ereignet – doch die Öffentlichkeit erfuhr erst jetzt durch einen offiziellen Bericht des Mittleren Volksgerichtes von Xianyang davon.
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Eine tragische Beziehung mit tödlichem Ausgang
Laut Gerichtsakten begann Zhang im September 2021 eine Beziehung mit einem damals 16-jährigen Mädchen. Als das junge Opfer die Beziehung beenden wollte, entwickelte Zhang eine krankhafte Fixierung. Er drohte mehrfach mit Selbstmord und verfolgte das Mädchen obsessiv. Am 26. Februar 2022 lockte er sie in ein Waldgebiet nahe der Stadt Xingping (Provinz Shaanxi) und verübte dort die Tat mit einem Klappmesser.
Die Obduktion ergab schwerste Verletzungen: Die linke Halsschlagader, die Halsvene, die Luftröhre und die Speiseröhre waren durchtrennt. Das Mädchen starb noch am Tatort an massivem Blutverlust.
Vertuschung und Suizidversuch
Nach dem Mord nahm Zhang das Handy des Opfers mit, kehrte per Taxi nach Hause zurück, wechselte seine Kleidung und warf die Tatwaffe sowie andere belastende Gegenstände in ein nahegelegenes Gewässer. Am darauffolgenden Tag versuchte er sich in einem Hotel das Leben zu nehmen. Nur durch das rasche Eingreifen des Personals konnte er gerettet und in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Dort kam der Fall ans Licht, und Zhang wurde wenige Tage später verhaftet.
Gerichtliche Bewertung und Todesurteil
Das Gericht beschrieb Zhangs Zustand als „paranoid, extrem fixiert und emotional instabil“. Das Motiv sei eine Mischung aus Kontrollverlust und unterdrückter Wut über die Trennung gewesen. Die Richter betonten, dass der Mord „außergewöhnlich brutal“ gewesen sei und eine „schwerwiegende gesellschaftliche Auswirkung“ gehabt habe. Der Künstler wurde schließlich wegen vorsätzlichen Mordes zum Tode verurteilt und zudem lebenslang von seinen politischen Rechten ausgeschlossen. Eine Berufung vor dem Obersten Gerichtshof blieb erfolglos.
Die Vollstreckung erfolgte in Form eines Erschießungskommandos, eine in China nach wie vor praktizierte Methode der Todesstrafe, die zunehmend durch die Giftspritze ersetzt wird.
Reaktionen in der Gesellschaft und offene Fragen
Der Fall löste in der chinesischen Öffentlichkeit Entsetzen aus und wirft erneut Fragen zur Verantwortung von Prominenten, sowie zur Rolle von Gewaltprävention und psychischer Gesundheit auf. Zhang war zwar kein landesweit bekannter Star, aber in Online-Kreisen durchaus präsent. Besonders schockierend ist, dass ein Mensch aus der Unterhaltungsindustrie, die oft mit Glanz und Glamour assoziiert wird, zu solch einer Tat fähig war.
Noch ist unklar, ob die Produktionen, an denen Zhang beteiligt war, aus dem Internet entfernt werden oder ob neue Regularien zur Prüfung der Strafregister von Künstlern eingeführt werden. Ein offizielles Statement von Behörden oder Plattformen liegt bislang nicht vor.
Ein Präzedenzfall mit Signalwirkung?
Mit Zhang Yiyangs Hinrichtung ist ein düsteres Kapitel in der Geschichte der chinesischen Unterhaltungsindustrie geschrieben worden. Der Fall könnte als Wendepunkt für die Diskussion über Ethik, Verantwortung und rechtliche Konsequenzen im Showgeschäft dienen.