„The Devil In I“ ist einer der bekanntesten Songs der amerikanischen Metal-Band Slipknot und wurde 2014 als zweite Single aus ihrem fünften Studioalbum „.5: The Gray Chapter“ veröffentlicht. Der Song, der mit düsterem Sound, eindringlicher Lyrik und einem aufsehenerregenden Musikvideo überzeugt, markiert eine zentrale Phase in der Bandgeschichte: Slipknot musste nach dem Tod ihres Bassisten Paul Gray sowie dem Weggang von Drummer Joey Jordison musikalisch und emotional neue Wege gehen. In diesem Beitrag geht es um die Deutung der Songtexte, die musikalische Struktur des Stücks und interessante Hintergründe zu Band, Video und Entstehung.
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System Of A Down – Aerials: Bedeutung und musikalische Analyse
Die Bedeutung von „The Devil In I“
Thematisch dreht sich „The Devil In I“ um den inneren Konflikt, den Kampf mit sich selbst und die Bewältigung von Schuld, Trauer und Selbsterkenntnis. In mehreren Interviews betont Frontmann Corey Taylor, dass der Song für den „Krieg im eigenen Inneren“ steht – also darum, nicht den eigenen dunklen Seiten zu erliegen, sondern stattdessen Verantwortung für die eigenen Fehler und die eigene emotionale Heilung zu übernehmen. Das „Devil In I“ – der Teufel in mir – steht sinnbildlich für diese innere Dunkelheit, für Schuld, Schwäche oder Selbsthass.
„The Devil In I is really about the war inside yourself. Trying not to give into the darker side of yourself and moving on from pain and grief.“
Vor allem vor dem Hintergrund des Verlusts von Paul Gray wirkt der Song wie ein musikalischer Therapieprozess. Slipknot verarbeiten darin ihren Schmerz, ihren Zorn – aber auch die Gefahr, sich selbst darin zu verlieren, sich selbst zum „Teufel“ zu machen und den eigenen Dämonen nachzugeben.
Interpretationen des Songtexts
Viele Fans sehen im Song auch eine Reflexion über Beziehungen und toxische Muster. Insbesondere die Zeile „I’m not your devil anymore“ („Ich bin nicht mehr dein Teufel“) wird als Befreiungsschlag gedeutet, als der Moment, in dem man Verantwortung abgibt und erkennt, dass man nicht länger für das Unglück anderer verantwortlich ist oder Schuld auf sich laden muss.
Einige gehen sogar noch weiter und interpretieren die Lyrics als Aufruf zur Selbstreflexion und -heilung. Der Song lädt dazu ein, seine eigenen Fehler anzuerkennen, loszulassen und sich von inneren und äußeren Zwängen zu befreien.
Das Musikvideo – Symbolik und Schockeffekte
Das offizielle Musikvideo zu „The Devil In I“, unter der Regie von Bandschlagzeuger Shawn „Clown“ Crahan, liefert zahlreiche Schockmomente und verstörende Bilder, die metaphorisch für den beschriebenen inneren Konflikt stehen.
In dem surrealen Setting einer Nervenheilanstalt sterben die Bandmitglieder auf brutale und teils absurde Weise (z.B. isst Sid Wilson seine eigenen Hände, Chris Fehn wird von Krähen zerfleischt – eine Referenz an seine eigene Vogelangst, Corey Taylors Kopf explodiert). Diese Darstellungen stehen sinnbildlich für das „Töten“ der eigenen Dämonen, das radikale Ablegen alter Gewohnheiten, Masken und Ängste.
Auch der symbolische „Tod“ neuer Bandmitglieder – Alan Venturella (Bass) und Jay Weinberg (Drums) werden regelrecht „initiiert“, indem sie im Video erstochen und anschließend ins Bandgefüge integriert werden – steht für ein dunkles, aber reinigendes Initiationsritual, das in der Slipknot-Mythologie einzigartig ist.
Musikalische Analyse
Songstruktur und Tonart
Musikalisch ist „The Devil In I“ im Vergleich zu anderen Slipknot-Songs melodischer, aber dennoch von harter Gitarrenarbeit und abwechslungsreicher Rhythmik geprägt. Er steht in der Tonart A-Moll, was dem Stück eine düstere, spannungsgeladene Grundstimmung verleiht. Harmonisch ist der Song komplexer als viele typische Metalsongs, was sich an der ausgefeilten Verknüpfung von Strophen, kraftvollem Refrain und Zwischenparts zeigt.
Riffing & Dynamik
Auffällig ist das Zusammenspiel aus ruhigen, fast schon hypnotischen Strophen mit bedrohlicher Grundstimmung und brachialen, explosiven Refrains. Die Gitarrenarbeit ist typisch Slipknot: massiv verzerrt, rhythmisch verschachtelt und mit vielen Breaks. Besonders hervorzuheben ist der Wechsel von Screaming und Clean Vocals, womit Corey Taylor die emotionale Zerrissenheit hervorragend transportiert.
Production und Sounddesign
Die Produktion betont Slipknots charakteristische Vielschichtigkeit: Neben Gitarren, Bass und Schlagzeug sind diverse Samples, Percussion-Elemente und elektronische Effekte zu hören. Die Drums sind präzise, der Bass treibt die Songdynamik, und diverse Layer heben die Arrangements auf ein neues Level. Der Song gleitet zwischen melancholischen, introspektiven Phasen und explosiven Ausbrüchen, was den inneren Zwiespalt musikalisch perfekt widerspiegelt.
🎵 Slipknot – .5: The Gray Chapter (Standard Version, Doppelvinyl)
Dieses kraftvolle Doppelvinyl-Album markiert Slipknots Rückkehr nach einer schweren Zeit und kombiniert aggressive Metal-Riffs mit tief emotionalen Texten. „.5: The Gray Chapter“ ist ein fesselndes Werk, das Schmerz, Wut und Heilung auf beeindruckende Weise vereint.💿 Die Standard-Version auf zwei LPs bietet den vollen Sound der Band – roh, intensiv und perfekt für alle Fans des modernen Metal.
🎶 Ein Muss für alle Slipknot-Fans und Sammler:innen harter Rockmusik mit Tiefgang.
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Interessante Fakten und Hintergrundinfos
- „The Devil In I“ war der erste Song, bei dem Slipknot die neuen Live-Mitglieder Alan Venturella (Bass) und Jay Weinberg (Drums) offiziell präsentierten. Beide waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch anonymisiert und trugen Masken der alten Mitglieder.
- Das Musikvideo enthält zahlreiche Anspielungen auf frühere Slipknot-Äras, etwa alte Masken und Kostüme, sowie bewusste Hommagen an Horrorsymbole.
- Corey Taylor erklärte, dass die inszenierten Selbstmorde der Bandmitglieder im Video metaphorisch zu verstehen sind: Es geht darum, sich den eigenen Dämonen zu stellen, sie zu akzeptieren und abzulegen, um „wiedergeboren“ zu werden und als Gruppe gestärkt hervorzugehen.
- In Kritiken wurde der Song für seine Mischung aus Melancholie und Aggression gelobt – ein typisches Merkmal von Slipknot, das sich hier aber besonders intensiv zeigt.
Mit „The Devil In I“ präsentieren Slipknot einen Song, der die Gratwanderung zwischen Selbstzerstörung und Selbstbefreiung eindrucksvoll vertont. Die intensive Auseinandersetzung mit eigenen Schwächen und der Trauerbewältigung nach Paul Grays Tod hat die Band zu einem der facettenreichsten Stücke ihrer Karriere inspiriert. Musikalisch fordert der Song sowohl Metal-Fans als auch musikalisch Interessierte heraus, da er komplexe Arrangements, emotionale Tiefe und eindrucksstarke Produktion vereint. Im Musikvideo werden diese Elemente durch Schockeffekte und vieldeutige Symbolik ergänzt.
„The Devil In I“ steht somit sinnbildlich für Slipknots Fähigkeit, persönliche und kollektive Krisen künstlerisch zu verarbeiten und stellt ein Highlight modernen Metal-Songwritings dar.
Quellenverzeichnis
- https://www.reddit.com/r/Slipknot/comments/17lddxb/the_devil_in_i/
- https://www.songfacts.com/facts/slipknot/the-devil-in-i
- https://www.youtube.com/watch?v=3jEpIAAZ4ek
- https://slipknot.fandom.com/wiki/The_Devil_In_I
- https://en.wikipedia.org/wiki/The_Devil_in_I
- https://www.loudersound.com/news/go-behind-the-scenes-of-slipknot-s-devil-in-i-video
- https://www.youtube.com/watch?v=lF5NlWh3Lq8
- https://www.antimusic.com/news/14/December/ts12Slipknots_Clown_Explains_The_Devil_In_I_Video_Concept.shtml