Das Kino hat seit seinen Anfängen einen festen Platz in der Kunst- und Kulturwelt eingenommen. Die Bezeichnung „Siebte Kunst“ fasst nicht nur die künstlerische Bedeutung des Films zusammen, sondern hebt auch seine einzigartige Fähigkeit hervor, visuelle, auditive und narrative Elemente zu einer neuen Ausdrucksform zu vereinen.
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Einleitung
Das Kino hat sich seit dem späten 19. Jahrhundert rasant entwickelt und ist heute aus unserem kulturellen Alltag nicht mehr wegzudenken. Als Medium, das Bewegung, Licht, Ton und Erzählkunst kombiniert, hebt es sich von den traditionellen bildenden und darstellenden Künsten ab. Die Bezeichnung „Siebte Kunst“ geht dabei auf die Idee zurück, dass es neben den klassischen Künsten – Architektur (erste Kunst), Skulptur (zweite Kunst), Malerei (dritte Kunst), Musik (vierte Kunst), Literatur (fünfte Kunst) und Darstellende Kunst (sechste Kunst) – einen weiteren, innovativen Kunstzweig geben sollte. Doch warum wird gerade das Kino als siebte Kunst bezeichnet? Im Folgenden widmen wir uns der historischen Entstehung des Begriffs, den ästhetischen und technischen Entwicklungen des Films sowie dessen kultureller und gesellschaftlicher Bedeutung.
Historischer Hintergrund: Die Entstehung des Begriffs
Die Klassifikation der Künste
Bereits in der Antike und während der Renaissance wurden die Künste in verschiedene Kategorien unterteilt. Im Laufe der Jahrhunderte kristallisierten sich feste Vorstellungen darüber heraus, welche Bereiche als „hohe“ Künste galten. Mit dem Aufkommen des Kinos im späten 19. Jahrhundert entstand eine neue Kunstform, die sich nicht nur auf Malerei, Musik oder Theater beschränkte, sondern mehrere Disziplinen miteinander verband.
Die traditionelle Einteilung der Künste – beginnend mit Architektur, Skulptur, Malerei, Musik, Literatur und darstellender Kunst – bot keine adäquate Kategorie für ein Medium, das sowohl visuell als auch auditiv und narrativ arbeitet. Um dieser neuen Form gerecht zu werden, wurde das Kino als „siebte Kunst“ bezeichnet. Diese Einordnung unterstreicht nicht nur seine Komplexität, sondern auch seinen integrativen Charakter.
Ursprünge und erste Bezeichnungen
Der Begriff „siebte Kunst“ tauchte erstmals im frühen 20. Jahrhundert in europäischen Diskursen auf. Kritiker und Theoretiker erkannten schnell, dass der Film – anders als die anderen Künste – in der Lage war, Zeit, Raum und Emotionen auf einzigartige Weise zu verbinden. Pioniere wie dem französischen Filmpionier Georges Méliès legten den Grundstein für diese Betrachtungsweise, indem sie das Potenzial des bewegten Bildes als künstlerisches Ausdrucksmittel erforschten.
Englischsprachige Quellen betonen, dass die Revolution des Kinos nicht nur technische Innovationen, sondern auch eine neue Art des Erzählens mit sich brachte. Autoren wie David Bordwell und Kristin Thompson (mit ihrem Werk „Film Art: An Introduction“) haben die narrativen und ästhetischen Strukturen des Films umfassend analysiert und damit den Grundstein für die Anerkennung des Films als Kunstform gelegt.
Technologische und künstlerische Entwicklungen im Kino
Der Einfluss der technischen Innovationen
Von den ersten bewegten Bildern bis hin zu modernen Blockbustern hat das Kino ständig von technologischen Fortschritten profitiert. Die Entwicklung der Projektionstechnik, der Tonaufnahme und später auch der Computergrafik hat das Medium revolutioniert. Diese Innovationen ermöglichen es Filmemachern, Geschichten auf eine Weise zu erzählen, die mit traditionellen Künsten nicht vergleichbar ist.
Die Einführung des Tonfilms in den 1920er Jahren veränderte die filmische Erzählweise grundlegend, da Musik, Dialoge und Geräusche zu integralen Bestandteilen des Filmerlebnisses wurden. Spätere Entwicklungen wie Farbfilme, Spezialeffekte und digitale Bearbeitung eröffneten neue Möglichkeiten in der visuellen Darstellung und erzählerischen Gestaltung. Diese technische Evolution trug maßgeblich dazu bei, dass das Kino seinen Platz als eigenständige Kunstform festigen konnte.
Ästhetik und künstlerischer Ausdruck
Der Film bietet ein einzigartiges Zusammenspiel von Licht, Farbe, Bewegung und Musik. Diese Elemente werden durch den Schnitt, die Kameraführung und die Inszenierung zu einem ästhetischen Gesamterlebnis verknüpft. Im Gegensatz zu statischen Kunstformen, bei denen das Bild in sich abgeschlossen ist, lebt der Film von der Dynamik des zeitlichen Ablaufs.
Die Kunst der Montage – ein zentrales Konzept in der Filmtheorie – erlaubt es, verschiedene Bilder und Szenen so zu kombinieren, dass sie zusammen eine neue Bedeutung erzeugen. Dies wurde besonders von Filmtheoretikern wie Sergei Eisenstein eindrucksvoll demonstriert, dessen Experimente mit dem Schnitt das narrative Potenzial des Films erweiterten. Die Fähigkeit, Emotionen, Spannung und Stimmungen über verschiedene Sinneseindrücke hinweg zu vermitteln, ist ein wesentlicher Grund dafür, dass das Kino als siebte Kunst gilt.
Vergleich zu den traditionellen Künsten
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Um das Kino als siebte Kunst zu verstehen, ist es hilfreich, es mit den anderen klassischen Künsten zu vergleichen. Während die Malerei oder Skulptur statische Darstellungen bieten, lebt der Film von seiner Fähigkeit, Bewegung und Zeit abzubilden. Musik, als vierte Kunst, teilt mit dem Film die auditive Dimension, doch fehlt ihm die visuelle Erzählkraft, die der Film durch Bilder vermittelt.
Die darstellende Kunst – etwa Theater – ist dem Film in vielerlei Hinsicht ähnlich, da beide auf Schauspiel, Inszenierung und Bühnenbild setzen. Allerdings bietet das Kino durch filmische Mittel wie Kameraeinstellungen, Schnitttechniken und Spezialeffekte eine deutlich größere Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten. Dadurch wird das Kino zu einem hybriden Medium, das Elemente aus mehreren Kunstformen miteinander verbindet und so eine eigenständige künstlerische Identität entwickelt.
Die Synthese der Künste im Film
Das Kino ist einzigartig, weil es eine Synthese der verschiedenen traditionellen Künste darstellt. Es kombiniert visuelle Ästhetik (Malerei, Fotografie), dreidimensionale Gestaltung (Architektur, Skulptur), musikalische Untermalung und literarische Erzählungen. Diese Vielschichtigkeit ermöglicht es, ein umfassendes und emotional intensives Erlebnis zu schaffen, das in keiner anderen Kunstform in gleicher Weise zu finden ist.
Englischsprachige Quellen, wie beispielsweise die British Film Institute (BFI) und Studien in „Film Art: An Introduction“, unterstreichen, dass diese Verknüpfung der verschiedenen Disziplinen ein zentrales Merkmal des Films darstellt. Der Film als siebte Kunst vereint das Visuelle und das Akustische in einer dynamischen Symbiose, die sowohl intellektuell als auch emotional ansprechend ist.
Die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung des Kinos
Das Kino als Spiegel der Gesellschaft
Das Kino reflektiert gesellschaftliche Entwicklungen und bietet gleichzeitig einen Raum für kritische Auseinandersetzungen mit der Realität. Filme thematisieren politische, soziale und kulturelle Fragestellungen und tragen so zur Meinungsbildung und zum Diskurs bei. Als Medium, das Menschen über Ländergrenzen hinweg verbindet, hat das Kino die Macht, globale Themen und universelle Werte zu transportieren.
Die Darstellung gesellschaftlicher Realitäten in Filmen ermöglicht es dem Publikum, unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen und Empathie zu entwickeln. Filme können als Katalysatoren für soziale Veränderungen wirken, indem sie Missstände aufzeigen oder alternative Visionen einer besseren Zukunft präsentieren. Diese Fähigkeit, gesellschaftliche Themen künstlerisch zu verarbeiten, ist ein entscheidender Faktor dafür, dass das Kino als siebte Kunst angesehen wird.
Einfluss auf die Populärkultur
Das Kino hat in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Einfluss auf die Populärkultur ausgeübt. Von ikonischen Filmfiguren bis hin zu legendären Filmszenen – der Film hat unser kulturelles Gedächtnis geprägt. Filme fungieren nicht nur als Unterhaltung, sondern auch als kulturelle Referenzpunkte, die in Mode, Musik und Literatur wiederkehren.
Ein Beispiel hierfür sind die Blockbuster-Produktionen, die weltweit für Gesprächsstoff sorgen und Trends setzen. Auch abseits des Mainstreams hat das Kino mit Arthouse-Filmen und unabhängigen Produktionen wichtige Impulse gegeben, die in kreativen Gemeinschaften nachhallen. Die Wechselwirkung zwischen Kino und Populärkultur verstärkt die Bedeutung des Films als künstlerisches Medium, das weit über das reine Entertainment hinausgeht.
Filmische Narrative und Erzähltechniken
Die Sprache des Films
Ein zentraler Aspekt, der das Kino zur siebten Kunst macht, ist seine eigene filmische Sprache. Anders als bei literarischen oder bildenden Künsten, in denen Worte oder statische Bilder dominieren, bedient sich der Film eines eigenen Vokabulars aus visuellen und auditiven Mitteln. Die Kameraführung, der Schnitt, die Beleuchtung und der Einsatz von Musik sind elementare Bausteine, die es ermöglichen, komplexe Geschichten und Emotionen zu vermitteln.
Die „Sprache des Films“ erlaubt es den Filmemachern, Stimmungen aufzubauen, Zeit und Raum zu manipulieren und dem Publikum vielschichtige Bedeutungen zu übermitteln. Diese narrative Komplexität ist ein entscheidender Grund, warum der Film als eine eigenständige Kunstform angesehen wird.
Innovative Erzählstrukturen
Neben der filmischen Sprache hat sich das Kino auch durch innovative Erzähltechniken ausgezeichnet. Non-lineare Erzählungen, Mehrstranghandlungen und experimentelle Montageverfahren haben das narrative Potenzial des Films erheblich erweitert. Solche Techniken fordern das Publikum aktiv heraus und eröffnen neue Möglichkeiten der Interpretation.
Filmemacher wie Christopher Nolan, Quentin Tarantino oder den legendären Stanley Kubrick haben gezeigt, dass ein Film nicht nur eine Abfolge von Szenen sein muss, sondern vielmehr ein komplexes, vielschichtiges Narrativ bieten kann. Diese innovative Herangehensweise an das Erzählen trägt dazu bei, dass das Kino als siebte Kunst eine herausragende Stellung in der Welt der künstlerischen Ausdrucksformen einnimmt.
Der Beitrag des Kinos zur Kunsttheorie
Filmtheoretische Diskurse
Die filmwissenschaftliche Auseinandersetzung hat in den letzten Jahrzehnten wesentlich dazu beigetragen, das Kino als künstlerisch relevantes Medium zu etablieren. Zahlreiche Theorien und Modelle haben sich mit der Frage beschäftigt, wie Filme ästhetisch und narrativ aufgebaut sind und welche Wirkung sie auf das Publikum haben.
Die Arbeiten von Theoretikern wie David Bordwell und Kristin Thompson haben das Verständnis der filmischen Erzählung revolutioniert. Ihre Analysen zeigen auf, wie durch den gezielten Einsatz von filmischen Mitteln komplexe emotionale und intellektuelle Prozesse im Zuschauer ausgelöst werden können. Die filmtheoretische Literatur untermauert somit die Argumentation, dass das Kino als siebte Kunst eine besondere Stellung einnimmt, da es in der Lage ist, multiple Ebenen des Erlebens miteinander zu verknüpfen.
Interdisziplinäre Ansätze
Ein weiterer Aspekt, der das Kino als Kunstform hervorhebt, ist seine interdisziplinäre Natur. Das Medium verbindet Elemente der Literatur, Musik, Malerei und darstellenden Kunst. Diese Vermischung ermöglicht es, ein breites Spektrum an ästhetischen und emotionalen Erfahrungen zu schaffen, das in keiner anderen Kunstform in gleicher Weise zu finden ist.
Englischsprachige Forschungsarbeiten, etwa vom British Film Institute (BFI), unterstreichen, dass diese interdisziplinäre Qualität des Films nicht nur seine künstlerische Vielschichtigkeit, sondern auch seinen kulturellen Einfluss begründet. Filme bieten somit nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine Plattform für künstlerische Experimente und kulturellen Dialog, der weit über nationale Grenzen hinausgeht.
Die Rolle von Technologie und Digitalisierung
Fortschritte in der digitalen Filmtechnik
Die digitale Revolution hat das Kino grundlegend verändert. Digitale Kameratechniken, computergestützte Effekte und fortschrittliche Postproduktionsverfahren haben die Möglichkeiten des Films enorm erweitert. Diese technologischen Fortschritte haben es ermöglicht, visuelle Effekte zu realisieren, die früher undenkbar waren, und eröffnen neue künstlerische Horizonte.
Filmemacher nutzen digitale Werkzeuge, um ihre Visionen in bisher unbekannter Detailtreue umzusetzen. Dabei geht es nicht nur um spektakuläre Effekte, sondern auch um eine verfeinerte Bildsprache, die Emotionen und Stimmungen noch präziser transportieren kann. Der technologische Fortschritt hat somit maßgeblich dazu beigetragen, dass das Kino seinen Status als innovative Kunstform festigen konnte.
Der Einfluss des Internets und sozialer Medien
Auch das Internet hat die Verbreitung und Rezeption von Filmen nachhaltig verändert. Streaming-Plattformen, soziale Medien und Online-Communities ermöglichen es, Filme weltweit zu verbreiten und in Echtzeit mit einem globalen Publikum in Kontakt zu treten. Diese Entwicklung hat den Zugang zu künstlerischen Inhalten demokratisiert und neue Formen des interaktiven Filmerlebnisses hervorgebracht.
Die Vernetzung durch digitale Medien eröffnet Filmemachern neue Wege, ihre Werke zu präsentieren und zu diskutieren. Gleichzeitig bietet sie dem Publikum die Möglichkeit, aktiv am Diskurs teilzunehmen und die kulturelle Bedeutung von Filmen kritisch zu reflektieren. Dies unterstreicht nochmals die Relevanz des Kinos als siebte Kunst im digitalen Zeitalter.
Gesellschaftliche Rezeption und kritische Betrachtungen
Kritische Stimmen und Debatten
Trotz der weit verbreiteten Anerkennung des Kinos als siebte Kunst gibt es auch kritische Stimmen, die die Einordnung infrage stellen. Einige Kritiker argumentieren, dass der kommerzielle Charakter vieler Filmproduktionen die künstlerische Qualität beeinträchtigen könnte. Blockbuster-Produktionen, die vor allem auf visuelle Effekte und Massenunterhaltung setzen, werden manchmal als weniger kunstvoll bewertet als kleinere, unabhängige Produktionen.
Andere Stimmen betonen, dass die Kommerzialisierung des Kinos dazu führen kann, dass künstlerische Ambitionen hinter finanziellen Interessen zurücktreten. Diese Debatten zeigen, dass das Kino trotz seines künstlerischen Anspruchs auch immer wieder an der Schnittstelle von Kunst und Wirtschaft operiert. Solche kritischen Auseinandersetzungen sind Teil des dynamischen Diskurses, der das Medium lebendig hält und zu ständiger Weiterentwicklung anregt.
Die Rezeption in verschiedenen Kulturen
Das Kino als siebte Kunst hat weltweit unterschiedliche Rezeptionen und Bedeutungen. Während in westlichen Ländern der Film oft als integraler Bestandteil der Popkultur betrachtet wird, haben andere Kulturen ihre eigenen filmischen Traditionen und ästhetischen Maßstäbe entwickelt. Dennoch ist die globale Verbreitung des Films ein Beleg für seine universelle Anziehungskraft und seinen Beitrag zur kulturellen Vielfalt.
Internationale Filmfestivals, wie die Cannes Film Festival oder die Berlinale, sind nicht nur Plattformen zur Präsentation künstlerischer Filme, sondern auch Orte des kulturellen Austauschs und der kritischen Auseinandersetzung. Diese Veranstaltungen tragen dazu bei, dass das Kino als siebte Kunst kontinuierlich neu bewertet und weiterentwickelt wird.
Der Einfluss des Kinos auf die moderne Kunst und Kultur
Transformation traditioneller Kunstformen
Das Kino hat auch traditionelle Kunstformen nachhaltig beeinflusst und transformiert. Beispielsweise haben bildende Künstler das filmische Medium aufgegriffen und in ihre Arbeiten integriert. Installationen, Video-Art und multimediale Projekte sind Ausdrucksformen, die die Grenzen zwischen klassischer Malerei, Skulptur und Film auflösen.
Die wechselseitige Beeinflussung zwischen Kino und anderen Kunstformen führt zu innovativen künstlerischen Ausdrucksweisen, die das Publikum auf neue Weise ansprechen. Diese Transformation zeigt, dass das Kino nicht nur als eigenständige Kunstform, sondern auch als Katalysator für die Entwicklung weiterer künstlerischer Disziplinen fungiert.
Gesellschaftlicher und politischer Einfluss
Filme haben seit jeher gesellschaftliche und politische Diskurse beeinflusst. Ob es sich um sozialkritische Dramen, politische Satiren oder dokumentarische Beiträge handelt – das Kino bietet eine Plattform, auf der gesellschaftliche Missstände, politische Ideale und kulturelle Identitäten thematisiert werden.
Englischsprachige Quellen, wie Berichte des British Film Institute (BFI), belegen, dass Filme als Spiegel der Gesellschaft fungieren und somit einen wesentlichen Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung leisten. Durch das Medium Film können komplexe Themen anschaulich dargestellt und in einen breiten Diskurs eingebettet werden, was den kulturellen Stellenwert des Kinos weiter unterstreicht.
Zukunftsperspektiven: Das Kino im digitalen Zeitalter
Neue Erzählformen und interaktive Medien
Mit dem Aufkommen digitaler Technologien stehen dem Kino neue Wege offen, sich weiterzuentwickeln. Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und interaktive Filme bieten dem Publikum die Möglichkeit, in Geschichten einzutauchen und sie aktiv mitzugestalten. Diese neuen Formate erweitern das traditionelle Filmerlebnis und eröffnen innovative künstlerische Ausdrucksformen.
Die Digitalisierung ermöglicht es Filmemachern, experimentelle Erzähltechniken zu entwickeln, die das Publikum direkt in die Handlung einbinden. Dies stellt eine spannende Weiterentwicklung der klassischen filmischen Sprache dar und könnte dazu beitragen, dass das Kino auch in Zukunft als dynamische und zukunftsweisende Kunstform wahrgenommen wird.
Nachhaltigkeit und globale Vernetzung
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Zukunft des Kinos ist die zunehmende globale Vernetzung. Streaming-Dienste und internationale Koproduktionen tragen dazu bei, dass Filme ein weltweites Publikum erreichen und kulturelle Grenzen überwinden. Diese globale Reichweite fördert nicht nur den interkulturellen Austausch, sondern ermöglicht auch eine breitere Diskussion über die künstlerische Bedeutung des Films.
Die Herausforderung der Nachhaltigkeit in der Filmproduktion – sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht – wird in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Innovative Produktionsmethoden, digitale Distributionswege und ein bewusster Umgang mit Ressourcen können dazu beitragen, dass das Kino auch unter veränderten Rahmenbedingungen seine künstlerische Integrität bewahrt.
Diskussion: Warum das Kino als siebte Kunst betrachtet wird
Zusammenfassung der zentralen Argumente
Die Bezeichnung des Kinos als siebte Kunst ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels historischer, technischer, ästhetischer und gesellschaftlicher Faktoren. Das Medium Film hat sich durch die Integration von Bild, Ton, Bewegung und Erzählkunst als eigenständige Kunstform etabliert. Die Fähigkeit, mehrere traditionelle Kunstformen miteinander zu vereinen und neue narrative Strukturen zu schaffen, macht das Kino zu einem einzigartigen Ausdrucksmittel.
Die technologischen Entwicklungen, von der ersten Projektion bis hin zur digitalen Revolution, haben das Kino stetig weiterentwickelt und seine künstlerische Ausdruckskraft verstärkt. Gleichzeitig hat das Kino gesellschaftliche Diskurse angeregt und zur Reflexion kultureller Identitäten beigetragen. Diese vielfältigen Dimensionen sind ausschlaggebend dafür, dass das Kino als siebte Kunst angesehen wird.
Kritische Reflexion und Zukunftsaussichten
Trotz der breiten Anerkennung gibt es auch kritische Stimmen, die auf die Kommerzialisierung und damit verbundene Einschränkungen in der künstlerischen Freiheit hinweisen. Blockbuster-Produktionen können zwar technische Meisterleistungen erzielen, jedoch wird oft bemängelt, dass sie weniger innovativ oder experimentell sind als unabhängige Filmproduktionen. Diese Debatte zeigt, dass der Status des Kinos als Kunstform weiterhin dynamisch ist und sich ständig neu verhandeln muss.
Die Zukunft des Kinos wird maßgeblich davon abhängen, inwieweit es gelingt, künstlerische Visionen mit kommerziellem Erfolg zu vereinbaren und dabei neue technologische Möglichkeiten auszuschöpfen. Interaktive Medien und digitale Formate bieten hier großes Potenzial, um das Kino als lebendige Kunstform auch in den kommenden Jahrzehnten zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Fazit
Das Kino wird als siebte Kunst bezeichnet, weil es eine einzigartige Synthese verschiedener künstlerischer Disziplinen darstellt. Durch die Kombination von visuellen, auditiven und narrativen Elementen schafft der Film ein umfassendes ästhetisches Erlebnis, das weit über das hinausgeht, was einzelne traditionelle Kunstformen bieten können. Technologische Innovationen, kreative Erzähltechniken und der interdisziplinäre Charakter des Films haben maßgeblich dazu beigetragen, dass das Kino seinen festen Platz in der Kunstwelt einnehmen konnte.
Die historische Entwicklung, der Einfluss auf Gesellschaft und Kultur sowie die fortwährende Innovation im filmischen Schaffen unterstreichen, dass das Kino weit mehr ist als nur Unterhaltung. Es fungiert als Spiegel der Gesellschaft, als Plattform für interkulturellen Austausch und als Katalysator für künstlerische Experimente. Auch wenn kommerzielle Aspekte und technologische Entwicklungen immer wieder zu Diskussionen über die künstlerische Integrität führen, bleibt der Film ein Medium, das in der Lage ist, komplexe Emotionen und Gedanken auf einzigartige Weise zu vermitteln.
Die Bezeichnung als „siebte Kunst“ ist somit nicht nur eine symbolische Einordnung, sondern Ausdruck der besonderen Fähigkeit des Kinos, mehrere traditionelle Künste zu integrieren und neue, innovative Erzählformen zu schaffen. Ob als Blockbuster oder Arthouse-Film – das Kino bleibt ein dynamisches und zukunftsweisendes Medium, das in seiner Vielschichtigkeit und Ausdruckskraft weiterhin Maßstäbe setzt.
Quellenverzeichnis
- British Film Institute (BFI) – Informationen zur Geschichte und Bedeutung des Films. Available at: https://www.bfi.org.uk
- David Bordwell und Kristin Thompson, Film Art: An Introduction – Ein Standardwerk zur Analyse filmischer Erzähltechniken. Available at: https://www.wiley.com/en-us/Film+Art%3A+An+Introduction%2C+11th+Edition-p-9781119164843
- The Oxford History of World Cinema – Überblick über die Entwicklung des Films als Kunstform. Available at: https://www.oxfordreference.com
- Criterion Collection – Artikel und Essays zur künstlerischen Bedeutung des Kinos. Available at: https://www.criterion.com
- The Art Story – Diskurse über interdisziplinäre Kunstformen und den Einfluss des Films. Available at: https://www.theartstory.org
